KiKA als non-lineares Streaming-Angebot – wirklich eine gute Lösung?

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Leider kommt diese unsinnige Idee aus der Politik...

 

Bei uns gab es noch: Så er der tegnefilm - Wikipedia, den frie encyklopædi
Så er der tegnefilm (Fernsehserie 1980–1991) ⭐ 8.2 | Familienfilm
Wenn wir ganz artig waren, dann durften wir das sehen.

 

Der wichtigste Termin der 70er Jahre bis in die 80er war Sonntag Nachmittag ARD. Da lief Pan Tau, Märchenbraut, Pippi Langstrumpf, Augsburger Puppenkiste & Co. mit unglaublichen Einschaltquoten (nicht: Marktanteil) von bis zu 30 %. Auch nicht unwichtig: Spaß am Dienstag bzw. Spaß am Montag!

Und am Montag in der Schule hatte man ein Gesprächsthema, weil alle geschaut haben.

 

Nicht die Flimmerstunde um 14:00Uhr auf DDR1 vergessen.

 

Ganz ehrlich: Gerade bei Kindern finde ich wie in dem Artikel auch beschrieben wird feste Strukturen und Zeiten schon hilfreich, um auch zu lernen, sich selbst zu organisieren. Sendung XY läuft zu einer bestimmten Uhrzeit - entweder bin ich bis dahin fertig und schaue sie mir an, oder eben nicht. Ja, on demand ist das alles bequemer und man ist eben nicht mehr an die Uhrzeiten gebunden, aber wenn ich im echten Leben nicht pünktlich zu vereinbarten Terminen erscheine, dann entstehen mir womöglich dadurch auch Nachteile. Die Schule fängt ja auch nicht zu jeder beliebigen Zeit an, da sollen die Kinder ja auch pünktlich um 8:00 Uhr da sein und der Bus dorthin fährt auch nach Fahrplan und wartet nicht, bis es dem kleinen Hagen-Julius gebacken ist.

Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Klar ist es schön, wenn Serie XY dauerhaft verfügbar ist und man nicht warten muss, bis sie wieder linear ins Programm genommen wird, aber andererseits finde ich solche Eckpfeiler wie z. B. das Sandmännchen oder das Sonntagsmärchen zu festen Uhrzeiten schon hilfreich, um eben auch zu lernen, sich selbst zu organisieren. Zumal ich lineares TV immer noch gut finde, um auch mal Sachen zu entdecken, die man sich sonst vielleicht gar nicht erst angeschaut hätte. Wie oft bin ich beim Zappen schon irgendwo hängen geblieben, wonach ich on demand erst gar nicht gesucht hätte...

Aber ich denke über kurz oder lang wird es überall so gehen und das lineare TV wird mehr oder weniger aussterben und nur noch für Live-Übertragungen und so Sachen wie die "Tagesschau" eine Rolle spielen. Gerade im fiktionalen Sektor merkt man ja jetzt schon, wie verzichtbar lineares TV geworden ist. Die großen Spielfilm-Premieren, die einst teils richtig zelebriert wurden, gibt es nicht mehr und an Serien traut man sich im linearen TV oft schon gar nicht mehr richtig ran, weil vieles wegen schwacher Quoten auch schnell wieder abgesetzt wird. Die Zeiten sind einfach vorbei.

 

Ich verstehe da schnell hingerotzt, deshalb FAST.

So sieht es aus. Die Jugendliche schauen doch schon nicht linear und den Kindern wird doch schon im Kindergarten-Alter irgendwelche YouTube Videos oder Streamingdienste vorgesetzt wo der selbe Inhalt immer und immer wieder erneut angeschaut wird.

Ist doch heute gar nicht mehr vergleichbar. Früher zu meiner Zeit wusste ich auch, dass auf Tele 5 in den 90ern, RTL II und kabel eins um die Mittagsessenzeit Kinderprogramm mit Bino, Vampy, Hugo und Co lief.
Oder der Kinderkanal wie Nickelodeon hatten feste Live-Sendezeiten von deren Formate. Beim Kinderkanal war es irgendwas in nem Baumhaus. Bei Nickelodeon erst Mittags 13:30 und später 18:00 Uhr. Auch nicht bei den 2 genannten Kindersender.
oder so Formate wie Interaktiv bei VIVA um 15 Uhr. Gibt es heute alles nicht mehr. Da kommt alles von der Sendeabwicklung vorgefertigt.

 

„FAST-Channel“: Was ist das?

Ich musste auch erstmal googlen.

 

Das sehe ich genauso. Aus dem Grund finde ich es auch nicht gut, wenn "Die Sendung mit der Maus" am Sonntag wegen irgendwelchen Sportveranstaltungen ausfällt. Die könnte man problemlos auf "one" zeigen. Oder vielleicht Sport nur online?

Das eigentliche Problem ist, dass sich der Rundfunk gerade selbst abschafft. Es fehlt an inhaltlicher und technischer Qualität. Das lineare Programm wird kannibalisiert, indem interessante Sendungen zu Unzeiten gesendet werden und etliche vom Rundfunkbeitrag finanzierte Inhalte gar nicht mehr im Rundfunk zu finden sind. Etablierte Formate werden auf "online" umgestellt und Filme und Serien werden vorab in der Mediathek veröffentlicht. Dann klopfen sich die Verantwortlichen gegenseitig auf die Schulter, was für tolle Zuwächse die Mediatheken und sonstigen Webauftritte doch in ihrer Nutzung haben. Dabei ist das zu einem sehr großen Teil induzierte Nachfrage. Denn wie sollte man sonst an die Inhalte kommen?
Und dass das alles viel mehr Geld verschlingt, als eine lineare Ausstrahlung, wird dann immer gerne mit dem Schlagwort "Digital" unter den Tisch gekehrt.

 

"Die Sendung mit der Maus" hat im KiKA ihren festen Sendeplatz am Sonntag um 11:30 Uhr. Da kommt auch keine Sportveranstaltung dazwischen, die wirbelt nur die Uhrzeiten im Ersten durcheinander.

 

Nein, "Die Sendung mit der Maus" hat ihren Sendeplatz Sonn- und Feiertags um 9:30 im "Ersten", gefolgt von zwei Märchenfilmen. Und das schon, bevor es den KiKa gab.
(Fun Fact: "Die Maus" ist genau einen Tag jünger, als ich).